Die Bergrettung in Österreich feiert ihren 125. Geburtstag. Ein tragischer Lawinenunfall im März 1896 auf der Rax war ausschlaggebend für die Gründung eines organisierten alpinen Rettungswesen. Die ersten Bergrettungen im Land wurden gegründet darunter die Bergrettung Mürzzuschlag und der Alpine Rettungsdienst im Gesäuse. Ein besonderes Geschenk: eine Video-Botschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Ein Blick zurück
Am 8. März 1896 verunglückten drei Wiener Bergsteiger auf dem Reißthalersteig auf der Rax durch eine Lawine. Die tagelange Suchaktion löste die Forderung nach einem organisierten alpinen Rettungsdienst aus. Kurz darauf wurde das „Alpine-Wiener-Rettungs-Comite“ gegründet, welches noch im gleichen Jahr den Namen „Alpiner-Rettungs-Ausschuß-Wien“ annahm. Die Gründungsmitglieder waren alpine Vereine die bereits in dieser Zeit sehr aktiv waren. Der „Alpine-Rettungs-Ausschuss-Wien“ erfuhr auch große internationale Beachtung. Nach den Weltkriegen hat sich der Bundesverband in Salzburg als „Österreichischer Bergrettungsdienst“ im Jahr 1946 konstituiert. Auch in dieser Zeit gab es Unterstützung von den alpinen Vereinen, insbesondere dem Österreichischen Alpenverein. So wurde 1947 beispielweise die Einhebung eines Bergrettungsgroschens von allen Besuchern, in allen Hütten des Alpenvereins, eingeführt.
Prusikknoten als altbewährte Technik
Durch das Unglück auf der steirischen Seite der Rax aufgerüttelt, gründeten die alpinen Vereine die ersten sieben Ortsstellen, darunter in Mürzzuschlag und im Gesäuse. Die übrigen Ortsstellen entwickelten sich erst nach und nach im Laufe der Zeit. Heute gibt es 53 Ortsstellen verteilt über die gesamte Steiermark. Kaum mehr vorstellbar, damals gab es für die Retter kaum technische Hilfen. „Aber es gibt gewisse Sachen, die sich von damals auf heute auch nicht geändert haben. Ein ‚Prusik‘ zum Beispiel, ist heute noch gleich wie damals. Das ist ein Klemmknoten, den hast du im Kopf drinnen gehabt und damit hast du schon allerhand machen können, auch wenn du selbst in einer Notlage warst“, erzählt die Mürzzuschlager Bergretterlegende Karl Pretterhofer, der auch mit seinen 80 Jahren noch aktiv ist.
TV-Tipp: Daheim unterwegs mit dem ORF-Steiermark.
Heute bekommt man immer Hilfe
Heute gibt es mit dem Bundesverband, sieben eigenständige Landesorganisationen im Österreichischen Bergrettungsdienst. 13.000 freiwillige und im Ehrenamt tätige Bergretterinnen und Bergretter leisten rund 10.000 Einsätze pro Jahr. Das Aufgabengebiet hat sich durch die Zunahme der alpinen Sportarten und des stetig wachsenden Zustroms auf die heimischen Berge vervielfältigt. Bergrettung in Österreich war und ist auf höchstem Niveau, dies auch zukünftig Sicherzustellen ist eine der zentralen Aufgaben.
“Österreich ist ein Land mit einem starken alpinen Charakter. Sowohl Einheimische als auch Touristen erfreuen sich an unserer wunderschönen Berglandschaft. Leider kommt es dabei auch immer wieder zu Unfällen. Wenn ein solcher eintritt, sind die hochprofessionellen Bergretterinnen und Bergretter stets zur Stelle. Dafür spreche ich meinen Dank aus“, sagt der Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Rahmen unseres Jubiläums.