Beim Winterkurs der Lawinen- und Suchhundestaffel auf der Tauplitzalm schnupperte erstmals auch Lucy mit ihrem Hundeführer Matthias Seper von der Bergrettung Weiz Trainingsluft. Wir haben stellvertretend für die 34 steirischen Hundeführer mit Matthias Seper von der Bergrettung Weiz über sein Ehrenamt gesprochen.
Landauf, landab üben die Hundeführer mit ihren treuen Lawinensuchhunden mehrmals im Monat. Ob in ihrer jeweiligen Talschaft oder auf Landesebene: Die Anforderungen an die Mixed Teams sind extrem hoch, die Motivation, das Engagement und die Einsatzbereitschaft beinahe unendlich. Matthias Seper ist seit dreieinhalb Jahren Teil unserer Bergrettungsfamilie. Seine Motivation: Ehrgeiz, Kameradschaft und die große Freude, helfen zu dürfen. Seine Lucy ist seit einem Jahr mit von der Partie.
Echt Winter
Eiskalte Temperaturen, stürmischer Wind und starker Schneefall. Als ich am Ausgangspunkt zum Fotoshooting des diesjährigen Winterkurses der Lawinen- und Suchhundestaffel auf der Tauplitz eintraf, habe ich mich von meinem ursprünglichen Drehbuch für diese Geschichte verabschiedet. Null Sicht, ein Schneesturm, ich hörte nur die Hunde über das Almplateau hinweg bellen. Nichtsdestotrotz wurde der angekündigte Pressetermin durchgezogen. Der angehende Hundeführer Matthias Seper war mit seiner Lucy schon etwas länger auf der Tauplitzalm. Zum ersten Mal durfte er mit seiner einjährigen Hündin in die Ausbildung reinschnuppern. „Es gab kurze Sonnenfenster, aber überwiegend waren die Bedingungen bescheiden. Perfekt, um das Einmaleins für Hundeführer und Lawinensuchhund zu erlernen, zu üben und zu vertiefen“, so beschrieb mir der 28-jährige Oststeirer seine Erfahrungen und Eindrücke vor unserem frostigen Treffen. Bei einer wärmenden Tasse Tee erzählte er mir, wie es dazu kam, dass er heute da ist. Michael Gorkiewicz, Einsatzleiter in der Ortsstelle Weiz, ist sein Mentor und Lehrmeister. Er, selbst auch Hundeführer, motivierte Matthias, diesen Weg einzuschlagen. Nachdem sein Hausbau in Mitterdorf an der Raab fertiggestellt worden war, konnte auch der langersehnte Wunsch seiner Freundin Maria erfüllt werden. Sie „adoptierten“ die kleine, süße Lucy, einen Australian Shepherd mit guten Genen. Lucys Halbbruder Buddy ist ebenfalls Lawinensuchhund und in Vorarlberg im Einsatz.
Hart, aber herzlich
Zwei intensive Ausbildungsjahre haben Matthias und Lucy noch vor sich. Es wird täglich trainiert, innerhalb der Ortsstelle einmal pro Woche und in der Talschaft trifft man sich ein- bis zweimal pro Monat. „Das ist ein ehrenamtlicher Halbtagsjob“, schmunzelt Neo-Hundeführer Seper. Hauptberuflich tourt er durch die Steiermark, durchs Burgenland und durch Niederösterreich und wird bei seiner Vertriebstätigkeit zu 90 Prozent von Lucy begleitet. Wie es sich halt gehört für echte Kameraden.